Aus der Vereinschronik des TSV Ködnitz
Am 7. Januar 1922 haben 36 beherzte Männer in der Gastwirtschaft Nützel den damaligen Turnverein Ködnitz unter dem Wahlspruch „Frisch, Fromm, Fröhlich, Frei“ ins Leben gerufen.
1. Vorstand: Konrad Schobert
2. Vorstand: Christian Gewinner
1. Kassier: Andreas Mösch („Wolfn Dres“)
1. Schriftführer: Hans Stübinger
1. Turnwart: Hans Geier
2. Turnwart: Hans Hupfer
Ausschussmitglieder: Heinrich Dippold, Georg Stübinger,
Adam Hollweg, Michael Schott.
Ersatzleute: Johann Müller, Andreas Mösch („Balzn Dres“)
1. Gerätewart: Georg Pöhlmann
Das eigentliche Stiftungsfest fand am 20. August 1922 auf dem „Anger“, dem heutigen Sportlände des TSV statt. Die auf dem Protokollbericht vom 7. Januar 1922 abgebildeten Eintrittskarten sind noch im Original erhalten. Als Aufnahmegebühr wurden 5 Reichsmark und als Beitrag vierteljährig 2 Mark festgelegt.
Zöglinge, also Jugendliche unter 20 Jahren, zahlten 20 Pfennige. Die nun folgende Zeit wurde von zwei Epochen geprägt. Zum einen durch die Inflation und zum zweiten von der Machtübernahme durch die NSDAP.
Hierzu ein Kassenbericht vom 4. Februar 1922 (Hyperinflation):
Einnahmen: 18.248.50 Mark
Ausgaben: 20.753.35 Mark
Defizit: 2.504.85 Mark
Am 16. Januar 1934 wurde der Vorstand Paul Rohleder zum Führer umbenannt. Die nun folgenden Schwierigkeiten innerhalb des Turnvereins verursachten am 17. Februar 1935 teilweise auch aus finanziellen Gründen die Auflösung des Vereins.
Das Gründungssportfest mit Sportplatzeinweihung fand am 22. Juni 1956 statt. Der Eintrittspreis zu dieser Veranstaltung betrug 70 Pfennige. Aus dem Erlös wurde sofort eine zweite Trikotgarnitur in schwarz-gelb angeschafft. Beim Einweihungssportfest unterlag man dem ATS Wartenfels mit 4:8 Toren.
Die Vorrunde brachte nur einen Sieg gegen Windischenhaig. In der Rückrunde wurde dagegen nur das Spiel in Kasendorf, dem damaligen Tabellenführer, mit 2:4 verloren. Alle anderen Spiele wurden siegreich oder unentschieden beendet. Am Schluss der Saison rangierte Ködnitz als Liganeuling auf einem hervorragenden 3. Platz.
Gleichzeitig mit der 1. Mannschaft bestritt auch die Jugendmannschaft in der Zeit von September 1956 bis April 1957 Freundschaftsspiele. Danach wurde die Jugend wegen Spielermangel aufgelöst.
Das Spieljahr 1965 brachte für uns den größten Erfolg in der bisherigen Vereinsgeschichte. In einem Ausscheidungsspiel gegen den SV Cottenau, am 20. Juni 1965 in Neuenmarkt, konnte der Aufstieg geschafft werden.
Am entscheidenden Sonntag wurde in Ködnitz die Devise ausgegeben, alles muss nach Neuenmarkt, lediglich Alte und Bettlegerische dürfen zu Hause bleiben. Und als man sich in Neuenmarkt umsah, hatte man das Gefühl, das dies befolgt wurde. Eine stattliche Zuschauerkulisse hatte sich eingefunden. Die Aufstellung:
Im Tor: Zahn; in der Verteidigung: Kindlein und Wolfgang Wollnik: in der Läuferreihe: Weber, Spindler und Beschnitt; im Sturm: Rohleder, Ramer, Thomas, Schmidt und Dupke.
Um 14.30 Uhr wurde die Partie angepfiffen. Es entwickelte sich sofort ein schnelles und temperamentvolles Spiel. Bereits nach 10 Minuten machte sich die alte Oberschenkelzerrung von Mittelstürmer Thomas bemerkbar, aber dies wurde durch doppelten Einsatz aller anderen Spieler wett gemacht.
In der 31. Minute verzeichneten wir einen Pfostenschuss und unsere Überlegenheit wurde immer deutlicher. Kurz vor der Pause war es dann soweit, Linksaußen Dupke erzielte aus halblinker Position den viel umjubelten Führungstreffer. Dieses Tor gab unserer Mannschaft einen enormen Auftrieb. Wieder war es Linksaußen Dupke, der nach einem tollen Spurt und einem Bombenschuss das 2:0 bestellte.
Damit war das Spiel praktisch schon entschieden. Cottenau hatte an diesem Tag nicht die erwartete Kondition, technisch spielte unsere Elf sowieso eine Klasse besser. Als Toni Schmidt gar zum 3:0 einknallte, war die B-Klasse Wirklichkeit und der Jubel war groß. Mit 3:1 wurde das Spiel abgepfiffen und ein einziger Jubelsturm brauste über den Fußballplatz des FC Neuenmarkt. Die Cottenauer hatten an diesem Tag gegen einen besseren und konditionsstärkeren Gegner verloren.
Sportheimbau
Planungs – und Genehmigungsphase:
Zahlreiche Gespräche mit Verbänden und Genehmigungsbehörden, Zuschuss- und Darlehensgebern von 1974 bis 1977 mit großer Unterstützung des damaligen MdL Herbert Hoffmann.
Baugenehmigung erteilt: 19.04.1977
Bauausführung November 1977 – November 1980
Eigenleistung 5200 Std. der Vereinsmitglieder und freiwilligen Helfer.
Baukosten ca. 220.000,00 DM.
1981 feierliche Einweihung verbunden mit 25 Jahren Wiedergründung des Sportvereins.
Bei der Verwirklichung dieses Vorhabens bewiesen Ottmar Popp und Planer Egon Rohleder größte Weitsicht. Mit der Konzeption der vier abgetrennten Kabinen, zwei Duschräumen und der sehr angenehmen Fußbodenheizung haben sie ein Sportheim für die Zukunft geschaffen.
Zu Ehren des langjährigen Vorsitzenden und Ehrenvorsitzenden trägt das Sportheim den Namen „Ottmar-Popp-Sportstätte“.
Unter der Regie von Egon Rohleder wurde in den Folgejahren ein Trainingsplatz geschaffen und der Hauptplatz saniert.